Ein Supplement für Talente

Seit dem Sommersemester 2019 wird an der Allgemeinen Berufsschule Zürich ABZ eine Talentklasse geführt: Besondere Talente unter den Lernenden werden in einer Klasse vereint und intensiv gefördert. Erste Bilanz von Co-Projektleiter Andrea Hanselmann: „Die Dynamik in der Klasse ist unglaublich und es existiert eine sehr positive Lernspirale.“

Seit dem Sommersemester 2019 wird an der Allgemeinen Berufsschule Zürich ABZ eine Talentklasse geführt: Besondere Talente unter den Lernenden werden in einer Klasse vereint und intensiv gefördert. Erste Bilanz von Co-Projektleiter Andrea Hanselmann: „Die Dynamik in der Klasse ist unglaublich und es existiert eine sehr positive Lernspirale.“

Es ist ein altes Problem: Die Lehrerschaft kümmert sich oft hingebungsvoll um die Leistungsschwächeren. Sie passt das Tempo und den Unterrichtsstoff an, damit alle dem Unterricht folgen können. Dabei besteht die Gefahr, dass leistungsstarke und motivierte Lernende ihr Potential nicht ausschöpfen können oder Zusatzaufgaben als Strafe empfinden. Um dem entgegenzuwirken, wurde im Schuljahr 2018/2019 mit der Unterstützung des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes an der ABZ das Projekt «Talentklasse» ins Leben gerufen. Leistungsstarke Lernende aus allen Kochklassen im ersten Lehrjahr haben die Möglichkeit, ab dem 2. Lehrjahr in die Talentklasse zu wechseln. Voraussetzungen dafür sind die Empfehlungen ihrer Berufsbildnerinnen und Berufsbildner und ihrer Lehrpersonen sowie ein überzeugendes Motivationsschreiben. Bei der Auswahl zählen nicht nur die schulischen Leistungen, sondern auch die praktische Begabung und die Begeisterung.

Vorbildfunktion für andere

Wer diese Hürde geschafft hat, ist jedoch nicht automatisch bis zum Ende der Ausbildung Mitglied der Talentklasse: Bisher können per Ende jedes Semesters Aus- und Eintritte erfolgen. «Mit der Talentklasse werden leistungsstarke angehende Berufsleute ausgebildet. Diese können ihre Stärken positiv einbringen, ihre Leistungsgrenzen ausloten und dadurch eine Vorbildfunktion für andere Lernende übernehmen», so die beiden Projektleiter. Grundlage ist das Basiswissen, auf das aufgebaut wird. Der herkömmliche Stoff wird in der Talentklasse in etwa 75 Prozent der Zeit durchgenommen. Damit wird Raum geschaffen für besondere Projekte - konkret sind dies sechs bis zehn Spezialtage pro Schuljahr und ein Berufspraktikum in der Spitzengastronomie im letzten Lehrjahr im In- oder Ausland – immer in enger Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen der Fächer Allgemeinbildung, Sport und Berufskunde. Der Erfolg des Projektes hängt nicht nur von den Interessen, der Motivation und Ausdauer der Lernenden ab, sondern auch vom Anspruchsniveau und von der Unterstützung durch die Lehrbetriebe und das Engagement der Berufsschullehrpersonen. In der Talentklasse treffen sich Gleichgesinnte, die sich trauen, ihr Potential zu entfalten.

Am Schluss der Lehre erhalten die Talente zwar das gleiche eidgenössische Fähigkeitszeugnis wie die anderen Kochlernenden, darüber hinaus aber noch ein zusätzliches Talentklasse-Zertifikat oder -Zeugnis. Andrea Hanselmann zieht eine positive Bilanz: «Die Lernenden sind extrem motiviert, haben grossen Spass am Lernen und schätzen die zusätzliche Förderung. Teilweise werden sie stark gefordert, da von ihnen eine grosse Selbstverantwortung verlangt wird.»

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