How to set up a fashion label

Auf Tuchfühlung mit der Fashionwelt

Ein eigenes Fashionlabel kreieren – davon träumen viele angehende Bekleidungsgestalter/innen EFZ. Elf talentierte Lernende der Schweizerischen Fachschule für Mode und Gestaltung modeco haben diese Chance dank dem Projekt «How to set up a fashion Label» erhalten. In kleinen Teams lernten die Jugendlichen den ganzen Prozess von der eigenen Idee über die Umsetzung bis zum verkaufsfertigen Produkt kennen.

Emilia Freienmuth und Silas Maglio, beide zukünftige Bekleidungsgestalter/innen EFZ, sind sich über ihre Höhepunkte und Herausforderungen des Projekts einig: «Es war eine komplett neue Erfahrung, gemeinsam ein Fashionlabel zu entwerfen. Inspirierend und schwierig zugleich, in der Gruppe eine Idee zu entwickeln, sich zu organisieren und Kompromisse zu finden.» Im Ausbildungsalltag nähen und verarbeiten die Lernenden die Kleidungsstücke nach genauen Vorgaben. Im Projekt arbeiteten sie hingegen eigenständig ohne Anweisungen, nahmen also die Rolle des Auftraggebenden ein. Dafür mussten sämtliche Schritte des Prozesses genauestens beschrieben werden, so dass eine Schneiderin oder ein Schneider die Kleidungsstücke in der Praxis umsetzen kann. Nahtzugaben, Schnittmuster kontrollieren und korrekte Masse gehörten beispielsweise dazu – eine Aufgabe mit grosser Verantwortung und eine Herausforderung für die Jugendlichen.

Das englischsprachige Projekt «How to set up a fashion Label» führt Anna Cederin Trossbach durch, Atelierleiterin bei modeco. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Führung eines eigenen Labels ermutigt die gebürtige Schwedin die Lernenden: «Leidenschaft in Kombination mit viel Fleiss und Engagement bildet das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft!» Nebst Fach- werden auch Methodenkompetenzen und Teamwork gestärkt. Die Jugendlichen lernen, ihre Ideen gemeinsam umzusetzen und alles rund um eine Kollektion zu berücksichtigen – wie zum Beispiel die Materialbeschaffung, eine Kalkulation und das Zeitmanagement.

 Eine Perspektive für die Zukunft

«Leistungsbereite Lernende, welche sich intensiv mit dem eigenen Beruf auseinander setzen, lernen mit anspruchsvollen Kundenaufträgen umzugehen», meint Claudia Binder, Abteilungsleiterin Produktion bei modeco. Sie sieht im Projekt einen konkreten Nutzen für den Berufsalltag. Design und Entwurf sind nicht Bestandteil der Ausbildung angehender Bekleidungsgestalter/innen EFZ. «Diese zusätzlichen Erfahrungen bereits während der Lehre zu machen, motiviert die Lernenden im Alltag und gibt ihnen eine Perspektive für die Zukunft», so Claudia Binder. Zusammen mit der Grundausbildung, in der das handwerkliche Geschick gefördert wird, sind die Jugendlichen bereit für die Arbeitswelt.

Das sogenannte «out-of-the-box-Denken» fördere die Kreativität in hohem Masse, fügt Denise Christen, Rektorin der Schweizerischen Fachschule für Mode und Gestaltung, hinzu. Mit dem Projekt will sie die Selbständigkeit, das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein ihrer Begabten stärken: «Wenn junge Talente etwas erreichen wollen, müssen sie bereit sein, die Extrameile zu gehen.» Gerade in einer umkämpften Branche wie dem Textilbereich braucht es aber auch Fördermassnahmen, welche Lernende inspirieren und motivieren. Denn leistungsstarke, junge Fachkräfte sind gefragt auf dem Arbeitsmarkt. Dafür müssen Lernende bereits früh die Chance erhalten, sich zu entfalten, Ideen zu entwickeln und diese auch umzusetzen.

Nach Corona-bedingt schwierigen Jahren für die Textilbranche haben Talente wie Emilia Freienmuth und Silas Maglio nämlich eine grosse Berufszukunft vor sich. Und Berufserfahrungen als Schneiderin oder Schneider im In- oder Ausland sammeln, Weiterbildungen, wie zum Beispiel die Berufsprüfung Fashion Spezialist/in, ein Kunststudium in London oder ein Studiengang Dipl. Textil- und Bekleidungstechniker/in HF an der Schweizerischen Textilfachschule STF sind ebenfalls möglich.

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