Berufspraktium in China – die «Shanghai IT/ELO Projektwochen» machen es möglich

Nicht nur 9000 km und 12 Flugstunden trennen Zürich von der chinesischen Metropole Shanghai. Es ist in jeder Hinsicht eine komplett andere Welt: China tickt vollkommen anders als die Schweiz und ist genau deshalb für Mobilitätsprojekte attraktiv.

Seit 2017 verbringen jedes Jahr rund 30 Lernende Informatik EFZ und Elektronik EFZ aus fünf Kantonen drei Praktikumswochen in der chinesischen Metropole Shanghai. Sie sammeln wichtige Berufserfahrungen und machen sich fit für die globalisierte Arbeitswelt.

Das Mobilitätsprogramm eröffnet den Jugendlichen neue (Berufs-)Welten

Die Kandidatinnen und Kandidaten werden von ihren Berufsfachschullehrpersonen in Absprache mit ihren Ausbildnerinnen und Ausbildnern ausgewählt und befinden sich bei Reiseantritt im vierten Lehrjahr. In Shanghai treten die jungen Berufsleute gegenüber den Kunden als Freelancer in lokalen Start-Up-Firmen und internationalen Konzernen auf. Dort arbeiten sie an diversen IT-Projekten. Zum Programm gehören auch Sprachlektionen und Netzwerkevents. Möglich macht dieses Mobilitätsprogramm ein speziell dafür gegründetes Konsortium mit den Berufsbildungsämtern der Kantone Zürich, Luzern, Zug, Bern und Schaffhausen, welches die Rahmenbedingungen festlegt, Kontakte zu den Lehrbetrieben knüpft und zum Verband ICT Berufsbildung Schweiz pflegt. «Für die Lernenden bietet sich damit die einmalige Chance, sich beruflich weiterzuentwickeln und für den globalisierten Arbeitsmarkt fit zu machen», sagt Niklaus Schatzmann, Chef des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Zürich. Der Auslandaufenthalt macht die Lernenden selbstständiger, stärkt ihre interkulturellen Kompetenzen und verbessert ihre Sprachkenntnisse: Fähigkeiten, die für die Bildungslaufbahn und das Arbeitsleben an Bedeutung gewinnen.

In Shanghai müssen sich die Lernenden Informatik EFZ und Elektronik EFZ in einer unbekannten, dynamischen Umgebung zurechtfinden und viel Flexibilität an den Tag legen. Untergebracht sind sie in einer Wohngemeinschaft für Studentinnen und Studenten auf dem Campus der Donghua University im Zentrum von Shanghai. Mentoren begleiten die Jugendlichen vor Ort. Eine der Herausforderungen für die jungen angehenden Berufsleute aus der Schweiz ist das Eintauchen in die IT-Parallel-Welt von China und den Umgang mit den eigenen etablierten IT-Applikationen. Eine weitere Challenge stellen der Umgang mit Zensur sowie der Sprache dar: Denn ausserhalb der chinesischen Start-up-Firmen müssen sich die Jugendlichen aus der Schweiz – trotz des Crash-Kurses in Chinesisch – meist mit Händen und Füssen verständigen.

Nachwuchskräfte und Betriebe lernen von der Arbeitswelt in China

Noah Fleischmann, Lernender Informatik EFZ bei der ETH Zürich, schrieb in seinem Reisebericht 2019: „In den drei Wochen konnten wir einen funktionsfähigen Prototyp erstellen, auf den unser Kunde nun aufbauen kann. Ich persönlich konnte vor allem in Bezug auf Teamarbeit viel dazulernen. Es war eine lehrreiche Erfahrung, in einem Team mit derart unterschiedlichen Fähigkeiten zu arbeiten und immer darauf achten zu müssen, wer welche Arbeit nun am besten erledigen kann. Abseits von meinem Projekt war der gesamte Aufenthalt in Shanghai für mich eine unvergessliche Erfahrung. Denn es bietet sich einem nicht oft die Möglichkeit, eine Kultur wie die chinesische, so unterschiedlich zu der unseren, hautnah erleben zu können.“ Anna Luisa Stückelberger, Lernende Informatik EFZ bei der UBS AG, sagte über ihre Erfahrungen in Shanghai, dass ihr das Programmieren sehr viel Freude bereitete und dass sie interessante Begegnungen machte. „Ich erhielt eine Vorstellung davon, wie die direkte Kommunikation mit dem Kunden genau funktioniert und lernte, dass man ab und zu Kompromisse eingehen muss.“ Auch Luca Zaczkowsky, Lernender Informatik EFZ bei EBP Schweiz AG in Zürich, fand die ICT Projekt Woche sehr lehrreich und spannend. Er habe sich nicht nur als Entwickler, sondern auch als Mensch weiterentwickelt – eine wertvolle Erfahrung.

Doch nicht nur die Lernenden tragen einen Nutzen von den Berufspraktika im Ausland davon. Auch die Lehrbetriebe profitieren: Die Jugendlichen kommen voller Motivation und mit vielen neuen Ideen zurück. Dies stärkt die Innovation der Betriebe und Unternehmen und steigert schliesslich die Qualität der Berufsbildung.

Organisation durch Route2China

Bei internationalen Mobilitätsprogrammen ist es wichtig, dass das Praktikum im Land selber gut organisiert ist und die Lernenden betreut werden. Im Fall des ICT-Projekts in Shanghai übernimmt die im Kanton Zürich wohnhafte Chinesin Min Wang die Organisation vor Ort. Ihre Firma Route2China organisiert Arbeits- und Studienaufenthalte in ihrem Herkunftsland. Die Idee zu einem Berufspraktikum in Shanghai entstand an einem Anlass von «Movetia», wo Min Wang Lehrpersonen der Technischen Berufsschule Zürich kennenlernte. Gemeinsam mit dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich entwickelten sie das «Work and study program Shanghai». Die Motivation der Lernenden sei das wichtigste Kriterium neben guten Englischkenntnissen, so Min Wang. Auch Offenheit und Teamfähigkeit zählen zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme.

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